Biographie

Anne-Bé Talirz wurde 1953 in einem Grenzort im Osten der Niederlande geboren. Zusammen mit ihrer Zwillingsschwester wuchs sie in einer Gegend umgeben von Wiesen, Wäldern und Flüssen auf. Schon im Kindergarten zeichnete sie gerne und spielte viel in der freien Natur. Sie war immer schon sehr neugierig, wollte vieles erforschen und entdeckte oft Dinge, die nicht leicht zu erkennen waren. Ihr eigener Horizont war ihr nicht weit genug.

Nach der Mittelschule folgte eine Ausbildung in Grafischer Formgebung und das Studium der Allgemeinen Philosophie. In diesen Bereich arbeitete sie bis zur Familiengründung. Viele Reisen wurden unternommen und vieles über andere Kulturen und geschichtsträchtige Orte gelesen. Auch lebte sie an verschiedenen Orten wie zum Beispiel in Zypern.
Später vollendete sie eine Ausbildung an der Kunstakademie mit Schwerpunkt Druckgrafik. Ihre Diplomarbeit handelte von Jerusalem der „Ewigen Stadt“, ein Buch, nicht wie üblich aus Papier, sondern aus Zinkplatten.

Ihr erster Kontakt mit Kunst entstand durch ihren Zeichenlehrer, er stimulierte die kreative Freiheit, förderte das Sehen und Spüren der Dinge und unterstütze individuelle Gestaltungsweisen.

Anne-Bé findet ihre Inspiration hauptsächlich in anderen Kulturen, historischen Städten und Orten, in alter Architektur und überall wo sichtbare oder versteckte Spuren hinterlassen wurden. Durch viele dieser Beobachtungen ist ein vielfältiger Bildfundus von Skizzen, Notizen und Fotos entstanden. Daraus fließt immer wieder etwas in ihre neuen Arbeiten ein.

Anne-Bé hat ihre eigene Druckwerkstatt mit einer Großformat-Handpresse, mit der sie Radierungen sowie Holz- oder Linolschnitte drucken kann. Sehr oft wird auch das Papier zum Drucken von ihr selbst hergestellt, manchmal mit Einschlüssen von anderen Materialien. Hin und wieder bettet sie geätzte und ausgesägte Zinkplatten in die noch weiche Papiermasse, wodurch besondere Objekte, lauter Unikate, entstehen. Aus Druckgrafiken entstehen auch dreidimensionale Objekte, wie z.B. “Thoughts are boundless” oder das Leporello-Tagebuch “30 Tage Malo”.

Während ihres Aufenthaltes als „Artists in Residence“ in Italien, malte sie in einem zu dieser Zeit trockenen Flussbett, “Torrente Livergon”, ein zirka 10 m Meter langes und 1,60 cm breites Bild. In ihren Arbeiten sind Vergangenheit, Zeitspuren, Stream of Life, Freiheit und Transparenz wiederkehrende Themen. Die Faszination und das Interesse an anderen Kulturen schaffen Verbindungen und lassen Unterschiede schmelzen.

Die Vielseitigkeit ihrer Werke ist auffallend. Auch wenn ihr Schwerpunkt immer noch die Druckgrafik ist, arbeitet sie in verschiedenen Bereichen. Sie macht Skulpturen und Installationen, teilweise ganz unabhängig voneinander, manchmal aber auch thematisch zusammenhängend…

Die verwendeten Materialien sind vielfältig, z.B. Textilien, transparente Papiere, Gips, Zink, Steine und vieles andere mehr.

Seit 1993 hatte Anne-Bé viele Einzel- und Gruppenausstellungen in verschiedenen europäischen Ländern sowie in den USA.

Anne-Bé möchte, dass sich der Betrachter in ihren Arbeiten verlieren kann, dass er immer Neues entdeckt und ihre Werke Emotionen auslösen. Sie will die Schönheit der Welt, ihre Transparenz, Verschiedenheit und Verletzlichkeit in ihren verschiedenen Facetten zeigen.

Natürlich hat sich der Arbeitsstil im Laufe der Zeit verändert. Waren es am Beginn ihrer Laufbahn farbenfrohe und figurative Arbeiten, in einer Art phantastischer Realismus, wurden ihre Werke später immer abstrakter. Technisch hat die Radierung einen immer größeren Platz eingenommen.